Ziele
1. Das Prinzip des Stoffwechsels und seine Bedeutung für Lebewesen nachvollziehen.
2. Unterschiede zwischen aufbauenden (anabolischen) und abbauenden (katabolischen) Prozessen erkennen.
3. Unterscheidung zwischen aeroben und anaeroben Stoffwechselvorgängen erarbeiten.
4. Die chemischen Reaktionen, die den Stoffwechsel antreiben, sowie deren Rolle bei der Energiegewinnung und -nutzung identifizieren.
Kontextualisierung
Der Stoffwechsel umfasst all jene chemischen Reaktionen, die lebensnotwendig sind, um Nährstoffe in Energie und Baustoffe für Zellen umzuwandeln. Man kann ihn mit einer Fabrik vergleichen, die kontinuierlich Rohstoffe in nutzbare Energie verwandelt – eine grundlegende Voraussetzung für Wachstum, Fortpflanzung und die Erhaltung aller Zellfunktionen. Insbesondere in der Biologie ist das Verständnis dieser Prozesse essenziell, um zu erfassen, wie Lebewesen funktionieren und sich an ihre Umwelt anpassen. So wird beispielsweise bei der Verdauung Nahrung in ihre Bestandteile zerlegt, um Energie bereitzustellen, die dann für unsere Körperfunktionen verwendet wird.
Fachrelevanz
Zu erinnern!
Stoffwechsel
Der Stoffwechsel bezeichnet eine Reihe chemischer Reaktionen in den Zellen lebender Organismen, die das Überleben sichern. Diese Prozesse ermöglichen es, Energie zu gewinnen, Zellen zu reparieren und auf Umweltveränderungen zu reagieren.
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Entscheidend für die Umwandlung von Nährstoffen in Energie.
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Umfasst sowohl den aufbauenden (anabolen) als auch den abbauenden (katabolischen) Prozess.
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Wird durch Enzyme gesteuert, die die Reaktionsgeschwindigkeiten erhöhen.
Kataboler und Anaboler Stoffwechsel
Beim katabolen Stoffwechsel werden komplexe Moleküle in einfachere Bestandteile zerlegt, wobei Energie freigesetzt wird. Im Gegensatz dazu werden beim anabolen Stoffwechsel diese Bausteine unter Energieaufwand zu komplexeren Strukturen zusammengesetzt.
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Kataboler Stoffwechsel: Ein typisches Beispiel ist die Glykolyse, wo Glukose abgebaut wird und dadurch Energie freigesetzt wird.
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Anaboler Stoffwechsel: Ein Beispiel hierfür ist die Synthese von Proteinen aus Aminosäuren.
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Beide Prozesse laufen simultan ab und sorgen so für das notwendige Gleichgewicht im Körper.
Aerober und Anaerober Stoffwechsel
Der aerobe Stoffwechsel nutzt Sauerstoff, um Energie aus Nährstoffen zu gewinnen und ist dabei sehr effizient. Im Gegensatz dazu kommt der anaerobe Stoffwechsel ohne Sauerstoff zum Einsatz und spielt vor allem unter Bedingungen mit eingeschränkter Sauerstoffzufuhr eine Rolle.
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Aerober Stoffwechsel: Liefert pro Glukoseeinheit mehr ATP und kommt vor allem bei Ausdauertätigkeiten zum Tragen.
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Anaerober Stoffwechsel: Erzeugt weniger ATP und wird bei intensiven, kurzfristigen Belastungen genutzt.
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Beide Systeme sind essentiell und werden je nach physiologischer Situation unterschiedlich stark aktiviert.
Praktische Anwendungen
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Im Ernährungsbereich unterstützt das Verständnis des Stoffwechsels die Erstellung individueller Diätkonzepte, die Gesundheit und Leistungsfähigkeit fördern.
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In der Biotechnologie erlaubt das Stoffwechselwissen die Entwicklung von Medikamenten, etwa um die Regulation dieses Prozesses zu verbessern, wie bei Insulin bei Diabetes.
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Auch im Sportbereich ist das Wissen um aerobes und anaerobes Stoffwechselgeschehen wichtig, um Trainingsprogramme optimal abzustimmen.
Schlüsselbegriffe
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Stoffwechsel: Eine Abfolge chemischer Reaktionen, die in allen lebenden Organismen ablaufen.
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Kataboler Stoffwechsel: Der Abbau komplexer Moleküle zu einfacheren, verbunden mit Energiegewinn.
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Anaboler Stoffwechsel: Der Aufbau komplexer Moleküle aus einfacheren Komponenten unter Energieverbrauch.
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Aerober Stoffwechsel: Energiegewinnung unter Mitwirkung von Sauerstoff.
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Anaerober Stoffwechsel: Energiegewinnung ohne Sauerstoffbeteiligung.
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ATP (Adenosintriphosphat): Das primäre Energiespeichermolekül im Körper.
Fragen zur Reflexion
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Wie kann Ihr Wissen über den Stoffwechsel Ihre Entscheidungen in Bezug auf Ernährung und Bewegung beeinflussen?
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Welche Zusammenhänge bestehen zwischen dem Stoffwechsel und Erkrankungen wie Diabetes und Adipositas? Wie wirken sich diese auf das tägliche Leben der Menschen aus?
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Überlegen Sie, in welchem Berufsfeld Sie tätig sein möchten. Inwiefern könnte ein fundiertes Verständnis des Stoffwechsels dort von Vorteil sein?
Berechnung Ihrer Basalen Stoffwechselrate
In dieser praktischen Übung können Sie das erworbene Wissen anwenden, um Ihre persönliche Basalumsatzrate (BMR) zu ermitteln. Der BMR gibt an, wie viel Energie Ihr Körper im Ruhezustand für lebenswichtige Funktionen benötigt.
Anweisungen
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Verwenden Sie die Harris-Benedict-Formel zur Berechnung Ihres BMR:
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Für Männer: BMR = 88,36 + (13,4 x Gewicht in kg) + (4,8 x Größe in cm) - (5,7 x Alter in Jahren)
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Für Frauen: BMR = 447,6 + (9,2 x Gewicht in kg) + (3,1 x Größe in cm) - (4,3 x Alter in Jahren)
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Notieren Sie Ihr aktuelles Gewicht, Ihre Körpergröße und Ihr Alter.
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Berechnen Sie Ihren BMR mithilfe der passenden Formel.
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Vergleichen Sie Ihr Ergebnis mit dem Ihrer Kollegen und diskutieren Sie mögliche Unterschiede, die beispielsweise auf Gewicht, Größe oder Alter zurückzuführen sind.
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Überlegen Sie abschließend, wie Ihre alltägliche körperliche Aktivität und Ihre Ernährung Ihren BMR sowie Ihre allgemeine Gesundheit und Leistungsfähigkeit beeinflussen können.